Lenin lebt     2 

 

Wiederauferstanden: Die Komintern  

(...)   Auch daß die KPdSU 1993 in Moskau aufgelöst wurde, widerlegt aus Sicht Löwenthals keinesfalls die alten hegemonialen Machtansprüche. Vielmehr sei die Komintern, ehemals wesentliches Instrument Moskauer Außenpolitik, am 5. November 1995 wiederauferstanden. Die kommunistischen Parteien von 29 Staaten, unter ihnen Vertreter aus Angola, Laos und Südafrika ebenso wie Fundamentalisten aus dem Iran und Pakistan, hätten damals in Sofia eine neue "Kommunistische Internationale" gegründet. Und deren in einer Charta festgehaltenen Ziele seien identisch mit (im Original: mir) denen des Kreml, nämlich zu kämpfen für den "Triumpf der proletarischen Weltrevolution".
Der "Rote Phönix",  Löwenthals Metapher für den sich ewig erneuernden Kommunismus, wird nach seiner Auffassung zumindest in Teilen Mittel- und Osteuropas wiederauferstehen. (...)

Heide Müller-Gerbes in der FAZ vom 12. Febr. 1998: Journalist Gerhard Löwenthal referiert in Wiesbaden über Wiederkehr des "Roten Phönix"

Informationen:
2.-7. März 1919: Gründungskongreß der Kommunistischen Internationale (Komintern). Die programmatischen Dokumente stammen von Lenin, das Manifest wurde von Trotzki verfaßt.

10. Juni 1943: Die Kommunistische Internationale wird von Stalin aufgelöst.

21.-28. Sept. 1947: Auf einer Konferenz in Polen wird das Kommunistische Informationsbüro (Kominform) gegründet. Ein Büro zur Vereinigung der Aktivitäten der kommunistischen Parteien soll eingerichtet und eine gemeinsame Zeitschrift Für festen Frieden, für Volksdemokratie herausgegeben werden.